Franz-Werfel-Menschenrechtspreis
Mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis setzt das ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN einen Auftrag seiner Satzung um.
Der Preis ist benannt nach dem großen Schriftsteller Franz Werfel (1890 - 1945), der mit seinem Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" die Vertreibung der Armenier aus der Türkei und den Genozid an den Armeniern eindringlich, wirkungsvoll und mit großer künstlerischer Gestaltungskraft dargestellt hat. Der große jüdische Lyriker und Romancier Franz Werfel ist auch in seinem persönlichen Leben ein sprechendes Beispiel für das Schicksal der Vertreibung. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus der Preußische Akademie der Künste ausgeschlossen. 1938 musste er nach Frankreich flüchten. Von dort entkam er in abenteuerlicher Flucht über die Pyrenäen den nachdringenden deutschen Truppen. 1940 ging er von Portugal aus nach Amerika, wo er bis zu seinem Tod 1945 in Beverley Hills lebte. Die Erbin Franz Werfels, Marina Mahler, hat dem ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN die Benutzung des Namens mit Brief vom 17.1.2002 gestattet.

Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis wird an Einzelpersonen, gelegentlich aber auch an Initiativen oder Gruppen verliehen werden, die sich gegen die Verletzung von Menschenrechten durch Völkermord, Vertreibung und die bewusste Zerstörung nationaler, ethnischer, rassischer oder religiöser Gruppen gewandt haben. Insofern nimmt der Preis das IV. Haager Abkommen von 1907, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948, den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte von 1966, die Entschließung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen von 1998, aber auch die Schlussfolgerungen der Tagung des Europäischen Rates der Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen von 1993 und andere Äußerungen der Europäischen Union zur Grundlage. Wer im Sinne der genannten Dokumente beispielgebende politische, künstlerische, philosophische oder praktische Leistungen erbracht hat, kann mit diesem Preis geehrt werden.
Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis ist mit 10.000 EURO dotiert. Er wird alle zwei Jahre in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Erstmals wurde er am 29.6.2003 vergeben.
Preisträger des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises
Jury des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises
In die Jury werden Personen aus Wissenschaft, Forschung, Medien und politischen Leben berufen. 2021 gehören der Jury folgende Personen an:
Dr. Christean Wagner
Vorsitzender der Jury
Peter Beuth
Hessischer Minister des Innern und für Sport
Dr. Bernd Fabritius
Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten
Prof. Dr. Klaus Hänsch
Präsident des Europäischen Parlaments a. D.
Milan Horáček
Gründungsmitglied der Grünen in Deutschland
Hartmut Koschyk
Parl. Staatssekretär a. D.
Gudrun Osterburg
Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Ziele des Bundes der Vertriebenen
Prof. Dr. Andreas Rödder
Historiker, Professor für Neueste Geschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz
Erika Steinbach
Ehem. Vorsitzende der Stiftung
Klaus Schuck
Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen
Reinfried Vogler
Vorsitzender der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen